Bürgerwelle
Südtirol

Onde Civiche
Alto Adige

   

 

Was Sie unbedingt zum Thema Elektrosmog wissen sollten
Tipps und Ratschläge zur Verminderung



Auszug aus der Ausgabe Nr. 03.2025 der SGGF-Mitgliederzeitschrift
Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung



Anscheinend eine Nebensache, dieser Elektrosmog. Jedenfalls keine so bedrohliche Problematik, wenn wir uns umschauen: Handys überall, schnurlose Kommunikation auf allen Ebenen, sowohl privat als auch beruflich: Digitales Klassenregister und Tablets-Projekte an Schulen, ein Dutzend WLan-Netzwerke im Krankenhaus und im eigenen Schlafzimmer zu empfangen, auch immer mehr Haushaltsgeräte mit WLan.

Funkende Geräte gibt es mittlerweile so viele, dass diese nicht mehr als solche erkannt werden. Das TV-Gerät und das Auto funken mit WLan und Bluetooth, das oft gar nicht genutzt wird. Viele wissen nicht, dass deren DECT-Schnurlostelefon auch im Standby mit voller Leistung abstrahlt und sie am gesunden Tiefschlaf hindert.

Schlimmer ist es bei Babyphones, diese funken wie ein DECT-Telefon, bei 100Hz-Pulsung hat es ein Kind schwer. Die Funkverbindung über die Steckdose „Power Line Communication – kurz PLC“ verteilt hochfrequente gepulste Strahlung in der ganzen Wohnung. Elektronische Messgeräte am Heizkörper, sowie Wasser- Stromzähler und Mähroboter geben eine gepulste Strahlung ab.

Die unmittelbar stärksten Verursacher sind tatsächlich in den eigenen Wohnräumen zu finden (wenn nicht gerade ein Mobilfunkmast vor dem Haus steht). Unbestritten gibt es Vorteile durch die digitale Bequemlichkeit, der moderne Mensch, so scheint es, kommt ohne diese kleinen strahlenden Geräte nicht mehr aus. Wir sind beglückt von steter Erreichbarkeit und von nahezu umfassenden Informationsmöglichkeiten. Andererseits werden die Abhängigkeiten auch größer. Für ältere und nicht technikaffine Menschen bedeutet dies oft eine unüberwindbare Hürde. Öffentliche und private Dienstleistungen können oft nur mehr mit einem Smartphone erlangt werden, beispielhaft die Identifizierungsmethode mittels SPID, Banktransaktionen oder das kommende IT-Wallet.

Dabei ist in Italien ein Recht auf „analoges Leben“ sogar gesetzlich gesichert.
Auch das Land Südtirol hat die Umsetzung eines „Smart-Country“ ins Regierungsprogramm geschrieben, was nur bedeuten kann: noch mehr funkende Geräte und Verpflichtung zum Smartphone.

Was bedeutet der Fortschritt jedoch in elektromagnetischer Hinsicht?

Während unserer Evolution sind wir elektromagnetischer Strahlungen natürlicher Art ausgesetzt. Diese können auch negative Auswirkungen auf unser Befinden haben: manche sind bei Föhnwind verspannt, wir fühlen uns bedrückt und fühlen Schmerzen, wenn „das Wetter drückt“ und bevor der erlösende Regen kommt. Die Auswirkungen von Sonnenwinden und deren Beeinflussung des Erdmagnetfeldes sind seit den 1960er Jahren gut erforscht: vermehrte Frühgeburten, Infarkte, Verkehrsunfälle, Einweisungen in psychiatrische Anstalten und weitere Phänomene waren auffällig.

Bereits in den ersten Jahren der Elektrifizierung vor über 100 Jahren hatte man die Nebenwirkungen permanent ausgesetzter künstlicher Strahlung beschrieben. Elektromagnetische Felder steuern und beeinflussen die Lebensprozesse allen Lebens.

Wie macht sich „Elektrosmog“ auf die Gesundheit bemerkbar?

Die unbestritten größte Gefahr geht von den Mobiltelefonen im Auto aus.

Als Beispiel soll die österreichische Unfallstatistik bereits aus dem Jahr 2012 dienen: aus dieser geht hervor, dass das Benutzen des Telefons beim Autofahren zum größten Unfallverursacher geworden ist. Wenn man von den gesundheitlichen Schäden durch Smartphones spricht, kann man hier von einer todsicheren Nebenwirkung sprechen. Weniger augenscheinlich sind die langfristigen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung.
Es ist oft interessant zu beobachten, wie manche Beschwerden verschwinden, wenn man den Elektrosmog verringert.

Viele Befindlichkeitsstörungen lassen sich auf Elektrosmog zurückführen, es gibt ausreichend Studien dazu, auch wenn immer wieder versucht wird diese Informationen mit Studien nicht unabhängiger Wissenschaft zu verunglimpfen. Man sagt, dass keine Umweltbelastung so umfassend unser Immunsystem beeinträchtigen kann, wie „Elektrosmog“.
Nehmen wir als Beispiel das vegetative Nervensystem: es steuert alle jene Funktionen, welche automatisch ablaufen, wie zum Beispiel die Herztätigkeit, den Kreislauf, die Temperaturregulation, die Verdauung, den Schlaf- Wach-Rhythmus usw. Entsprechend breit gestreut sind die Symptome und jeder reagiert gemäß seiner Veranlagung unterschiedlich.

Es können auftreten: Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Augenerkrankungen, psychologische und nervöse Erkrankungen wie Hyperaktivität und Depression, MS, Herzrhythmusstörungen, hoher oder niedriger Blutdruck, Tinnitus, die Liste ließe sich noch lange fortführen. Künstliche elektromagnetische Felder kosten unseren Organismus Kraft, weil Nerven gereizt werden, wegen erhöhter Radikalebildung (oxidativer und nitrosativer Stress) um ein paar Beispiele zu nennen. Daraus resultieren in der Regel chronische Erschöpfungszustände, Entzündungen, Rheuma und generell ein geschwächtes Immunsystem, was weiteren Erkrankungen den Weg bereitet.

Symptome im Zusammenhang mit Elektrosmog im nahen Umkreis von Sendemasten sind Allgemeinmedizinern seit langem belegt (Ärzteappelle Freiburg, Bamberg, u.a.).

In der deutschen Naila-Studie wurden 2004 die Unterlagen von circa 1000 Bewohnern ausgewertet und eine zwei- bis dreifache Erhöhung der Krebsrate im 400 Meter Umkreis um einen örtlichen Mobilfunksender festgestellt. Die schwedische Gruppe um Professor Hardell wertete Daten zur Wirkung von Handystrahlung auf das Gehirn aus. Sie ergaben ein bis zu 7,7-fach erhöhtes Gehirntumorrisiko bei einer Langzeitnutzung von Handys und DECT-Schnurlostelefonen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte im Mai 2011 nichtionisierende Strahlung als "möglicherweise Krebs erregend" (Stufe 2B) ein.

Das Leid der Elektrosensiblen

Elektrosensible Menschen reagieren besonders frühzeitig und sensibel auf die künstliche Bestrahlung. Sie erleiden rascher als andere eine Fülle von Störungen und Erkrankungen. Wenn man selbst jemanden kennt, hat man eine Ahnung, wie viel Leid diese technischen Umweltbelastungen anrichten. Wir sollten diese Erfahrungen als Warnsignale für uns nutzen. Die Reduzierung der künstlichen Bestrahlung, eine gut durchgeführte Entgiftung von Schwermetallen und das Auffüllen von Vitalstoffen führt meist zu einer Besserung. Was können wir tun, damit es uns gut geht? Jeder Einzelne, jede Hausgemeinschaft, jede Gemeinde kann handeln. Zunächst müssen wir unsere Schlafzimmer zu Oasen der Ruhe machen, damit sich unsere Körper, Geister und Seelen gut regenerieren können und wir morgens den Tag voller Tatendrang erleben dürfen. Vermindern wir dort Elektrosmog und Lärm, sorgen wir für frische Luft, Dunkelheit und den guten Platz und lassen die Sorgen draußen soweit möglich.



Ganz konkret:
- kein DECT-Schnurlostelefon in der Wohnung und kein Radiowecker mit Netzanschluss am Bett
- das Smartphone gehört nicht ins Schlafzimmer und soll nachts abgeschaltet oder in den „Flugmodus“ versetzt werden
- das Tablet oder den Computer am besten mit einer Kabelverbindung mit dem Router verbinden und das WLan ausschalten; mit WLan nur möglichst kurz verwenden, wenn keine Kabelverbindung geht
- keine synthetischen Stoffe im Bett, metallfreie Matratzen sind zu bevorzugen
- eine Netzfreischaltung reduziert die elektrischen Felder der Stromleitungen
- keine Mikrowelle zum Garen verwenden, die Speisen sind auch nicht mehr so gesund;
- Induktionsherde machen stärkere Magnetfelder als jede Hochspannungsleitung
- höchstmöglichen Abstand von jeglicher Strahlungsquelle halten: das Tablet oder den Laptop-Computer bei aktiviertem WLAN auf den Tisch legen, keinesfalls auf den Bauch.
- „Der Abstand von der Strahlenquelle ist dein Freund“ sagt die Ärztekammer Wien („Medizinische Regeln“: www.aekwien.at);
- nimm Rücksicht auf deine Mitmenschen;
- setze vor allem nicht Kinder, Schwangere und Immungeschwächte unnötiger Strahlung aus.
- im Auto und öffentlichen Verkehrsmittel strahlen alle funkenden Geräte stärker
- benutze beim Telefonieren mit Handy oder Smartphone die Freisprechfunktion oder den Kopfhörer mit Kabel
- gibt es kein Entkommen von Nachbarschaftsbestrahlung oder vom Funkmast kann man mit Abschirmung Strahlung effizient vermindern.

Professionelle Beratung und Informationsmaterial gibt es bei der Verbraucherzentrale Südtirol am Mittwoch und Donnerstag unter: 0471-941465 oder beim Baubiologen.
Die Messungen der Umweltagentur richten sich nach den gesetzlichen Grenzwerten und sind in Bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen zu hoch angesetzt.
Die Baubiologie hat Richtwerte für Schlafbereiche, die besonders empfindliche Regenerationszeit des Menschen und das damit verbundene Langzeitrisiko erarbeitet. Sie basieren auf dem aktuellen baubiologischen Erfahrungs- und Wissensstand und wurden 1987 – 1992 von der Baubiologie Maes erarbeitet und werden laufend aktualisiert. Darüber hinaus werden unabhängige wissenschaftliche Studien und andere Empfehlungen zur Neubewertung herangezogen.



Weiterführende Quellen:
www.baubiologie.de,
www.diagnose-funk.org,
www.igumed.de,
www.buergerwelle.de,
www.buergerwelle.it

Armin Sparer Fach.Ing. Elektrotechnik
Mitglied im Verein Baubiologie Südtirol
www.baubiologie.bz.it
0471-283013 / 339-1270749
info@erdstrahlen.it